Bo Christian Larsson : The knife as we know it

studio im zumikon Großweidenmühlstraße 21, 90419 Nürnberg
Eröffnung: Donnerstag, 26. September 2013, 20.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 27. September 2013 bis 16. November 2013
Einführung: Anna Wondrak M. A., Kunsthistorikerin, München

Der aus Schweden stammende Bo Christian Larsson (*1976 in Kristinehamn) nutzt für seine Arbeit ein vielfältiges Repertoire an künstlerischen Techniken und Ausdrucksformen: Sein Werk beinhaltet Zeichnungen, Objekte, Installationen und Performances.

Larssons Arbeiten erscheinen wie Pforten zu Parallelwelten, in denen sich innere Bildwelten nach außen kehren. Archaische bzw. magisch aufgeladene Objekte wie Waffen oder Werkzeuge, Naturmaterialien wie Holz, Wachs oder Tierfelle, aber auch Motive der Romantik oder subkulturelle Musikströmungen wie Death Metal sind häufig wiederkehrende Elemente in seinem Werk. Diese widersetzen sich der faktischen und normativen Kraft der Realität und unterminieren rein rational begründete Modelle der Weltwahrnehmung.

Bo Christian Larssons Blick richtet sich auf die Tiefen des Unbewussten, seine Werke können auch als Spiegelungen der eigenen Psyche verstanden werden, sie evozieren Schwellensituationen des Bewusstseins wie Traum und Wahn, Projektion und Vision. Der labyrinthische Aufbau und die Dunkelheit vieler seiner Installationen konstituieren geheimnisvolle, bisweilen bedrohlich wirkende Szenerien, abgründige Seelenlandschaften, die für den Besucher unmittelbar physisch erfahrbar werden und katharsische Kraft entfalten.

»Ich glaube, dass starke Gefühle als Ergebnis ästhetischer Erfahrung ein sehr wichtiger Teil meines kreativen Prozesses sind.« (Bo Christian Larsson)

Für die Ausstellung »The knife as we know it« im studio des zumikon hat der Künstler mit Hilfe von 800 jew. 20 kg schweren Leichtbetonsteinen einen begehbaren Raum eingerichtet, eine Mischung aus Bauruine und Amphitheater, eine archaische Arena, in der nicht Gladiatoren miteinander kämpfen, sondern geloopte Sequenzen aus Hollywoodfilmen um die Aufmerksamkeit des Betrachters ringen.

Durchgehendes Motiv dieser Filmausschnitte – u.a. aus Psycho, Scream und Shining – sind Messer bzw. Situationen, in denen das Messer eine wichtige Rolle spielt. Herausgelöst aus ihrem ursprünglichen Kontext, gewissermaßen »dekonstruiert«, und durch die atemlose Aneinanderreihung ins Extreme oder fast schon Absurde gesteigert, ermöglichen bzw. fordern diese Filmsequenzen und der sie begleitende Sound (des Schreckens) verschiedene Arten der Betrachtung: Assoziationen von Gewalt, Angst und permanenter Bedrohung sind dabei ebenso zulässig wie eine Reflexion über die Konditionierung bzw. Manipulation unseres Sehens durch die Filmindustrie.

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Freitag 14.00 bis 18.00 Uhr
Samstag 11.00 bis 15.00 Uhr
und nach telefonischer Vereinbarung: Tel. 0911 2 40 2120
Am 3. Oktober ist die Ausstellung geschlossen

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Mit freundlicher Unterstützung von:

MEIER Betonwerke GmbH, Lauterhofen



Konstnärsnämnden, The Swedish Arts Grants Committee

 

Fotos: Uwe Niklas