Constantin Wallhäuser : without a ding dong thing on my mind

Atelier- und Galeriehaus Defet Gustav-Adolf-Str. 33, 90439 Nürnberg
Eröffnung: Samstag, 23. November 2013, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 27. November 2013 bis 27. November 2013
Einführung: Manfred Rothenberger im Gespräch mit Constantin Wallhäuser

**Die Ausstellung wird um eine Woche verlängert!**
Der Künstler Constantin Wallhäuser (*1975) arbeitet im Bereich von Installation und Video. Ausgangspunkt seiner künstlerischen Arbeit ist die Skulptur, deren Grundbedingungen und formale Bedingtheiten er mit vielfältigen Mitteln untersucht. Dazu zählen kinetische und akustische Effekte ebenso wie der pointierte Einsatz von Licht, Projektion und Film.

Die raffiniert komponierten »Sehstücke« des in Berlin lebenden Künstlers spielen auf unterschiedlichen Suggestions- und Konnotationsebenen, sie erfinden Fragmente möglicher Geschichten, reflektieren die Multiperspektivität – nur auf den ersten Blick – eindeutiger Sachverhalte, verführen und entlarven.

Bei seinen Projektionsinstallationen zeigt sich Constantin Wallhäuser als ein Künstler multipler Begabung: als Bildhauer, der den Raum verändert; als Dramaturg, der den Stoff gliedert und aufbereitet; als Regisseur, der eine Geschichte inszeniert und rhythmisiert; und nicht zuletzt als Choreograph, der alle Elemente des künstlerischen Spiels zusammenhält.

Für seine Ausstellung im Atelier- und Galeriehaus Defet hat Wallhäuser unter dem Titel »without a ding dong thing on my mind« eine raumgreifende Installation eingerichtet, die sich aus vier Elementen zusammensetzt: einem Teewagen, einem Schaukelstuhl, einer Zeichnung und einer Video-Sound-Projektion.

Auf dem »Teewagen zittrig« sind scheppernde Sektschalen zu sehen, der Schaukelstuhl »The Oblong Rocking Chair« hat überlange Kufen. Beide Objekte sind Möbel und Skulptur zugleich, was den Betrachter im Zusammenspiel mit der titelgebenden Videoprojektion »without a ding dong thing on my mind« – in der eine sich in Auflösung befindende Figur auf schwankendem Horizont tanzt, wobei ihre überlangen Beine schemenhaft gen Himmel verschwinden – in einen ebenso faszinierenden wie rätselhaften Kosmos lockt. Unterlegt ist das Ganze mit den charakteristischen Geräuschen einer Silvesternacht, kulminierend in dem Augenblick kurz nach Mitternacht, »wenn alle dasselbe tun, aber etwas anderes erleben« (Wallhäuser).

Solche Augenblicke üben auf Constantin Wallhäuser große Anziehung und Faszination aus, sie sind »so einsam und so vielsam wie das Leben selbst«. Sie dienen dem Künstler als Auslöser, Räume, Welten und Vorstellungen zu schaffen, die zwar von unserer »normalen« Realität abgeleitet werden, aber erst in der dramaturgischen Isolierung und Zuspitzung durch den Künstler in ihrer Besonderheit kenntlich werden.

In diesem Sinne könnte man Constantin Wallhäuser auch als einen kaltblütigen Romantiker bezeichnen, als jemanden, der den Betrachter in magische Imaginationsräume entführt und diese gleichzeitig seziert, indem er ihren geheimen »Bauplan« offenlegt.

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Freitag 14.00 bis 18.00 Uhr
Samstag 11.00 bis 15.00 Uhr
Am 3. Oktober 2013 ist die Ausstellung geschlossen

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