»Bad days happen to everyone, but when one happens to you, just keep doing your best and never let a bad day make you feel bad about yourself.«
Diese ermutigenden Worte werden Big Bird (im Deutschen Bibo) aus der Sesamstraße zugeschrieben. Der riesige, liebenswürdige und ein wenig tollpatschige Vogel ist das zentrale Motiv der neuen Edition des Instituts für moderne Kunst.

»Bird Mandala« stammt von dem New Yorker Songwriter, Filmemacher und Künstler Adam Green (*1981, Mount Kisco, NY). Green ist als Solokünstler sowie mit seiner Band The Moldy Peaches vor allem als Musiker einem größerem Publikum bekannt. Seine überschäumende Phantasie und Imaginationslust bemächtigen sich jedoch fast jedes künstlerischen Ausdrucksmediums und seine Kreativität äußert sich in Form von Filmen, Texten und anderen künstlerischen Arbeiten. Vergangenes Jahr veröffentlichte das Institut für moderne Kunst die deutsche Übersetzung von Adam Greens Graphic Novel »War and Paradise« und präsentierte mit der Ausstellung »oranges/saints« Aquarelle und Zeichnungen des Künstlers in der Nürnberger Galerie Bernsteinzimmer. Die anspielungsreiche Bildergeschichte »Krieg und Paradies« ist gestaltet als farbwilde Historienerzählung, angereichert und vermischt mit unzähligen Verweisen auf russische Literatur, amerikanische Politik und zeitgenössische Konsumkultur.

Eine ähnlich komplexe Wirkung erzeugt auch die Edition »Bird Mandala«, in der die gelbe Kultfigur Bibo in unterschiedlichen Variationen und Anordnungen erscheint. Wie die Hieroglyphen einer untergegangenen Maya-Hochkultur ziehen sich Ornamente aus Köpfen, Augen, Zungen, Schnäbeln und Federn über das gesamte Bild. Wenn man den Blick lange genug fokussiert, fangen die Bibo-Köpfe an, sich zu bewegen, zu tänzeln und zu blinzeln – oder mit der Zunge zu blecken. Das Resultat ist ein hypnotisierendes Flirren, das sich auf wenige grelle Farben und geometrische Grundformen konzentriert.